Die verschiedenen Slackline Varianten

Mit steigender Verbreitung des Slackline Sports, haben sich in den letzten Jahren zahlreiche Unterarten entwickelt. Alle sind in irgend einer Form auf das Slacklinen zurückzuführen bzw. damit verwandt. Und doch haben alle andere spannende und herausfordernde Eigenschaften und Spezifikationen.

Der Slackline-Sport jedenfalls wurde durch die verschiedenen Varianten jedenfalls deutlich aufgewertet und hat auch medial viel davon profitiert. Und dem Sport hat es dabei geholfen vom Trendsport mehr und mehr zum Breitensport überzugehen.

 

Tricklinen & Jumplinen

Freak Flashline Set 25 Meter

Die ideale Trickline: Das Freak Flashline Set gibt richtig viel Energie zurück und ist zum Springen konzipiert.

Das Tricklinen ist einer der großen medialen Bereiche des Slacklinens. Die gewaltigen Sprünge, Salti und Tricks haben es schon vor einigen Jahren in YouTube Videos weit gebracht und Millionen Zuschauer erreicht.

Beim Tricklinen (auch als Jumplinen bezeichnet) geht es um das Springen auf der Slackline. Dafür ist die Line besonders gut gespannt. Durch die hohe Spannung erzielt man einen Trampolin Effekt. Viel Energie rein. Viel Energie raus. Richtig hohe Sprünge.

Tricklines sind eigens für das Springen konzipierte Lines. Die Bänder weisen eine sehr hohe Dynamik auf. Und Tricklines sind eigentlich immer 5cm breit um möglichst viel Fläche zum Landen zu bieten. (Infos zu den verschiedenen Slackline Breiten).

Trickline Sets anzeigen

 

Highlinen – Slacklinen in der Höhe

Überquerung einer Highline mit Sicherung. Fotograf: Nicolas Pasqualini

Highline Überquerung über einem Fluss in den Bergen in Tirol.

Das Highlinen ist das Slacklinen in der Höhe. In den letzten 5 Jahren hat sich das Highlinen ähnlich wie das Tricklinen stark in den Medien ausgebreitet. Einige aufsehenerregende Aktionen und die dazu erstellen Videos haben es in die großen Sportmedien geschafft. Von Magazinen über RedBull bis hin zu YouTube gingen Bilder und Videos vom Highlinen um die Welt. Und immer neue unglaublichen Rekorde von inzwischen über 1000 Metern Slackline-Länge tragen ihren Teil dazu bei.

Die Schwierigkeit beim Highlinen ist die mentale Komponente. Denn durch die zum Teil große Höhe, ist man einer inneren Grundangst ausgeliefert. Das Stürzen gehört zum Highlinen jedenfalls dazu. Natürlich mit Sicherung und Redundanz (Backup). Aber das muss der Kopf erst einmal verstehen. Auf der Highline stehend ist nichts. Unter einem nur das 25mm breite Band. Angsteinflößend und immer am Limit. Und immer ein Spiel mit den persönlichen Grenzen. Nicht ohne Grund wird das Highlinen auch als die Königsdisziplin des Slacklines bezeichnet.

Hinweis: Highlinen ist bei falscher Anwendung lebensgefährlich. Bitte spannen Sie nie eine Highline ohne professionelle Begleitung. Richtig aufgebaut und unter Beachtung der Grundlagen, ist das Highlinen ein äußerst sicherer Sport. Und die persönlichen Grenzen können ohne große Gefahren überschritten und ausgelotet werden. Bei falschem Aufbau setzt man jedoch sein Leben aufs Spiel.

 

Longlinen – auf Länge balancieren

50 Meter Longline Einsteiger Set

Slackline Set für den Longline Einstieg. Die ersten Versuche auf einer langen Line.

Beim Longlinen geht es um das Überqueren von möglichst langen Slacklines. Die Definition von “lang” hat sich beim Slacklinen in den letzten Jahren deutlich verschoben. Vor 10 Jahren (2007) waren 100 Meter schon wirklich lang und nur von wenigen machbar. Heute sind 100 Meter keine Hürde mehr.

Inzwischen ist die Rede von Lines über 1000 Meter Länge. Das geht in der Ebene nicht mehr. Entsprechend verschwimmen in den Bereichen die Longlines mit den Highlines. Durch die große Länge ist der Durchhang der Line so hoch, dass eine Slackline flach über dem Boden nicht mehr möglich ist. Bei den über 1000 Meter Lines ist der Durchhang in der Mitte zum Teil 50 Meter tief (also rund 5% Durchhang).

Ab wann genau man von einer Longline spricht ist nicht festgelegt. Wir setzen 30 Meter als Marke fest. Denn bis zu 25 Meter lang sind die Standard Sets. Ab 30 Metern muss man sich etwas mehr mit dem Slacklinen auseinandersetzen. Die Spannhöhe der Slackline nimmt deutlich zu.

 

Waterlinen – über das Wasser gehen

Waterline in Italien am Gardasee

Eine über den Gardasee gespannte Slackline in Italien. Fotograf: Nicolas Pasqualini.

Beim Waterlinen wird eine Slackline über Wasser gespannt. Das macht richtig viel Spaß und verlangt viel ab. Denn das Wasser irritiert das Gehirn. Je stärker die Fließbewegung, desto höhe die Chance das Gleichgewicht zu verlieren und ins kühle Nass zu fallen.

Bei Waterlines muss man unbedingt im Blick behalten, dass die Wasserhöhe allzeit ausreichend tief ist und keine gefährlichen Gegenstände im Wasser sind. Auch Wasserstraßen und Co dürfen nicht überspannt werden. In Schwimmbereichen wären die Schwimmer gefährdet. Den passenden und sicheren Spot zu finden ist also gar nicht so leicht. Hat man aber erst mal einen, dann kann der Spaß so richtig losgehen.

Waterlines jedenfalls sind eine ordentliche neue Herausforderung. Wer eine normale 15 Meter Line überqueren kann, der schafft es noch nicht automatisch auch auf einer Waterline die selbe Distanz zu laufen. Eine gute Möglichkeit also, sich in neuen Bereichen zu versuchen. Und an warmen Sommertagen gibt es nichts besseres als eine schöne Slackline über dem Wasser.

 

Rodeolinen – eine Line die abwirft wie ein Bulle

Surfen auf einer Rodeoline. Fotograf: Nicolas Pasqualini

Beim Surfen auf einer Rodeoline braucht es ein ausgefeiltes Balance Gefühl und viel Übung.

Eine Rodeoline ist ein Spezialfall beim Slacklinen. Denn die Line wird nicht gespannt. Sondern sie hängt einfach nur durch. Am ehesten zu vergleichen ist die Rodeoline mit dem Schlappseil aus dem Zirkus.

Die Schwierigkeit beim Rodeolinen: Belastet man die Slackline, schwenkt diese seitlich aus. Hier den Ruhepunkt zu finden und die Line unter Kontrolle zu behalten, erfordert einiges an Übung und Zeit. Schafft man es aber erst einmal, hat man viel Spaß und kommt nicht mehr so schnell vom Rodeolinen weg.

Bitte sehr vorsichtig probieren: Schnell ist auf der Rodeoline fatal. Denn es kann einem die Füße wie im Comic unter dem Körper wegziehen. Und dann liegt man am Boden.